Das Förderprogramm "Jugend erinnert"

Das Bundesprogramm „Jugend erinnert“ regt junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren zur kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und ihrem Nachwirken in der Gegenwart an, um demokratische Werte zu stärken und gegenseitige Toleranz zu fördern.

Initiative aus dem Bundestag

Mit „Jugend erinnert“ möchte die Bundesregierung jungen Menschen die Chance geben, aktiv an einer lebendigen Erinnerungskultur mitzuwirken. Es wurde 2019 vom Deutschen Bundestag ins Leben gerufen und 2021 im Koalitionsvertrag verankert. Neben der Förderung von Projekten zur Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur startete 2020 die Förderlinie „SED-Unrecht“, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien verantwortet und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur umgesetzt wird.

Eine Jugendliche schaut sich ein Infoplakat an.
© Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Zeitgemäße Bildungsformate mit und für Jugendliche

Die Förderlinie zur Aufarbeitung des SED-Unrechts zielt auf die langfristige Zusammenarbeit der mit der DDR-Geschichte befassten Einrichtungen der historisch-politischen Bildung mit diversen Trägern der Jugend-, Kultur- und Bildungsarbeit sowie mit Jugendorganisationen. In Kooperationsprojekten sollen zeitgemäße (digitale) Bildungsformate mit und für junge Menschen entstehen, die in die Gesellschaft ausstrahlen und ihre Zielgruppe in unterschiedlichen Kontexten erreichen: in Freizeit, Schule, Aus- und Weiterbildung, beim Studium oder im beruflichen Umfeld – auch über Landesgrenzen hinweg.

Im Fokus der Förderlinie „SED-Unrecht“ stehen Formate, die von und mit jungen Menschen entwickelt werden. Sie sollen ihre Zielgruppe – insbesondere auch Jugendliche, die bisherige Bildungsangebote nicht nutzen, – in unterschiedlichen Kontexten erreichen: in Freizeit, Schule, Aus- und Weiterbildung, beim Studium oder im beruflichen Umfeld. Mithilfe des Förderprogramms sollen außerdem neue, langfristige Kooperationen zwischen Institutionen der DDR-Aufarbeitung und anderen Trägern der Bildungs-, Jugend- und Kulturarbeit oder Jugendorganisationen angestoßen werden.

© Hi-STORIES / Dominic Schulz, LASD

Förderrunde 2021-2023

Bis Ende 2023 wurden insgesamt 48 Projekte aus elf Bundesländern gefördert. Sie wurden von einer unabhängigen, neunköpfigen Jury aus Vertreterinnen und Vertretern von Opferverbänden, aus politischer Bildung und Wissenschaft sowie von Jugendorganisationen zur Förderung empfohlen. Aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien standen dafür mehr als sieben Millionen Euro zur Verfügung, wovon bis zu 200.000 Euro pro Projekt abgerufen werden konnten. Das „Jugend erinnert“-Projektbüro unterstützte die Projektträger bei der Antragstellung und begleitete die Umsetzung und Ergebnisse der Projekte.

Das große Interesse an „Jugend erinnert“ und die vielen thematischen Facetten der geförderten Projekte verdeutlichen, dass die Aufarbeitung des SED-Unrechts weiterhin relevant ist und bleibt – insbesondere im Hinblick auf eine Zielgruppe, die die deutsche Teilung und die Geschichte der DDR nur noch aus Schulbüchern und Erzählungen der (Groß-) Eltern kennt.

© Bundesstiftung Aufarbeitung, Günter Bersch, Bersch-038-A070-2017

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