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Auf den Spuren der innerdeutschen Grenze

Ein Projekt zur Erstellung digitaler Lehr- und Informations­pfade

Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover
Förderzeitraum 2021-2023

Geschichte(n) mit Actionbound oder: Was sollen hier eigentlich dieses Betonklötze am Wegesrand? Ein partizipatives Bildungsprojekt auf den Spuren der innerdeutschen Grenze. Schülerinnen und Schüler entdecken Erinnerungsorte zur Geschichte der deutschen Teilung.

Ein ehemaliger Beobachtungsturm der Grenztruppen der DDR, der in seine Einzelteile zerlegt irgendwo am Wegesrand liegt. Ein Gedenkstein, der an die Wiedervereinigung erinnert: Die Spuren der deutschen Teilung sind, vor allem entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, zahlreich und vielseitig. Doch die Kenntnis von diesen Spuren und das Wissen darüber ist oftmals sehr begrenzt. Im Verlauf des Projektes erarbeiteten Schülerinnen und Schüler mithilfe der Software Actionbound multimediale Erlebnisrouten und setzen sich spielerisch lernend mit zahlreichen Aspekten der deutschen Teilungsgeschichte auseinander. In zumeist zweitägigen Workshops beteiligten sich Schulklassen aus Schaumburg, Pattensen, Dömitz, Dannenberg und Salzwedel an dem Projekt und waren an der Ausgestaltung der Projektergebnisse aktiv beteiligt. Mit Unterstützung des Projektteams erkundeten die Jugendlichen zahlreiche Erinnerungsorte und recherchierten zu den mit den Orten verknüpften Themen. In den Stationen wurden dabei unter anderem „Fluchtschicksale an der innerdeutschen Grenze“, die „Zwangsaussiedlungen an der innerdeutschen Grenze“, der „Alltag an der Grenze“ (aus west- und ostdeutscher Perspektive), die Zeit der „Grenzöffnung“ sowie die Zeitspanne nach 1990 bis in die Gegenwart mit den Schwerpunkten „Transformationszeit & Kontinuitäten“ berücksichtigt. Geographisch standen mit dem Landkreis Lüchow-Dannenberg sowie den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Prignitz, Gifhorn und dem Altmarkkreis Salzwedel Regionen im Mittelpunkt, deren Alltag und Schicksal von der deutschen Teilung und ihren Folgen grundlegend betroffen waren. Ziel war es, bei den beteiligten Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die Auseinandersetzung mit diesem Kapitel der deutschen Zeitgeschichte ein wichtiger Beitrag für die Förderung demokratischer Kompetenzen ist. 

Screenshot vom Programm.
© Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover

„Was ist das denn für ein System?“

Zitat einer Schülerin im Zuge der Ausgestaltung einer Station mit dem Thema „Aufbau und Zweck der innerdeutschen Grenze“

Highlight des Proojektes

Die im Rahmen der Workshops durchgeführten Exkursionen zu den jeweiligen Erinnerungsorten zählten für alle Beteiligten stets zu den Highlights. Dies gilt sowohl für die besuchten außerschulischen Lernorte wie Museen und Gedenkstätten, als auch für die zahlreichen besuchten kleineren historischen Orte. Als besondere Erfahrung erwies sich für die Schüler*innen an vielen Orten der ehemaligen Grenze der als eindrücklich empfundene Gegensatz zwischen „gestern“ und „heute“.

Das Bundesförderprogramm „Jugend erinnert“ hat es uns ermöglicht, die Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung mit praxisorientierten Bildungsangeboten zu verknüpfen. Das Förderprogramm leistet somit einen wichtigen Beitrag für zielgruppenorientiertes Lernen. Von diesem gegenseitigen und offenen Austausch haben nicht nur die an dem Projekt beteiligten Schüler*innen, sondern ebenfalls die an dem Projekt beteiligten Mitarbeiter*innen profitiert.

Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover
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